Dacheindeckungen aus Zieglerton besaßen gegenüber solchen aus beispielsweise Stroh oder Holzschindeln einige Vorteile. Neben besserer Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit gewährleisteten sie aufgrund ihrer Porosität eine gute Durchlüftung des Dachbereiches. So wurde die Bildung von Kondenswasser und die dadurch bedingte Schädigung der Bausubstanz vermieden. Zudem senkte die Verwendung von Dachziegeln, besonders in den engen mittelalterlichen Städten, die ständig vorhandene Gefahr von Flächenbränden. Ein großer Nachteil einer Deckung durch Hohlpfannen vom Typ Mönch und Nonne war, dass sie aus Ober- und Unterpfanne zusammengesetzt und vermörtelt werden mussten, was zu einem erheblichen Gewicht des Daches führte. Pragmatische Gründe für eine feste Dachdeckung standen besonders bei den frühen Beispielen nicht allein im Vordergrund. Vielmehr wurde damit auch der soziale und/oder ökonomische Status der Hausbesitzer nach Außen repräsentiert. Das vorliegende Stück einer Hohlpfanne vom Typ Mönch und Nonne, mit vom Rand etwa 7,5 cm nach innen gerückter Nase, gehört aufgrund seiner Abmessungen und Erscheinungsform zu den älteren Exemplaren. Ob es sich dabei um einen Mönchs- oder Nonnenziegel handelt, kann nicht eindeutig bestimmt werden. Nonnenziegel waren als Unterleger in der Regel etwas breiter als die Mönchsziegel, sodass sich eine Unterscheidung nur durch den Vergleich mit mehreren Stücken von einer Fundstelle ergeben würde. Auch die späteren Mönch und Nonne-Ziegel des 14./15. Jahrhunderts mit Randständiger Nase sowie andere Arten von Dachbedeckung, wie z.B. Schiefer-, Holz- und Flachziegeldeckungen sind für verschiedene Zeitstellungen von zahlreichen Soester Fundstellen überliefert.